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Channel: Pressemeldung – Regionales Rechenzentrum Erlangen (RRZE)

Die Weichen für High Performance Computing in Erlangen neu gestellt

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Fritz und Alex unter den 500 schnellsten Rechnern weltweit – Alex deutschlandweit in der Green500 vorn: Gleich mehrfach platzieren sich die neuen Supercomputer am Zentrum für Nationales Hochleistungsrechnen Erlangen (NHR@FAU) in den am 30.5.2022 veröffentlichen Rankings der weltweit schnellsten (TOP500) und energieeffizientesten (Green500) Rechner.

Zu sehen sind zwei Hochleistungsrechner: schwarze mannshohe Kästen mit Namen Fritz (links) und Alex (rechts)daran.

Dabei war das Design der neuen HPC-Systeme gar nicht für einen Spitzenplatz in der TOP500 Liste ausgelegt. Um den Anforderungen der Forschenden an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und in ganz Deutschland im Bereich atomistischer Simulation bestmöglich und ökonomisch gerecht zu werden, besteht der neue Rechner aus zwei Modulen mit komplementärer Rechnerarchitektur: Alex, ein System, das mit leistungsfähigen Grafikkarten der Firma NVIDIA und großem lokalem Speicher vollgepackt ist, konnte sich mit einer LINPACK-Leistung von 2,9 PF/s auf Platz 184 der TOP500 einreihen. Fritz dagegen vereinigt die Rechenleistung von fast 70.000 Intel CPU-Kernen und ist nun auf Nummer 323 gelistet.

Dass sich beide Module trotzdem getrennt für die TOP500 qualifizierten, obwohl in beiden Modulen nicht alle Ressourcen für das aktuelle Ranking berücksichtigt werden konnten, freut Dr. Thomas Zeiser vom Zentrum für Nationales Hochleistungsrechnen Erlangen (NHR@FAU), der Beschaffung und Betrieb des Rechners verantwortet, ganz besonders. Alex nutzt für den TOP500-relevanten LINPACK-Benchmark nur die 256 NVIDIA A100 GPGPUs; die 304 NVIDIA-A40-Karten in Alex sind für Molekulardynamiksimulationen optimiert und können diesen Benchmark nicht sinnvoll ausführen. Dagegen schlugen bei Fritz die weithin bekannten Lieferverzögerungen im IT-Bereich zu. Obwohl bereits im Dezember alle Intel-Rechenknoten durch den Systempartner MEGWARE installiert wurden, fehlt noch immer ein Drittel aller Netzwerkkarten der Firma NVIDIA. Zeiser gibt sich zuversichtlich, dass diese bis zur nächsten Auflage der Listen verfügbar sein werden und Fritz dann noch einen weiteren Leistungssprung von derzeit 2,2 PF/s auf über 3 PF/s machen wird.

Besonders zufriedenstellend ist aber auch die Platzierung von Alex auf Platz 16 der Green500-Liste, die die TOP500-Supercomputer nach ihrer Energieeffizienz rankt. Mit 26,76 GF/W erzielte das neue System des NHR@FAU den besten Wert in Deutschland und liegt in Europa (inklusive des Vereinigten Königreichs) auf Platz 8.  „Wir sind sehr zufrieden, dass es uns gemeinsam mit MEGWARE und inspur gelungen ist ein System zu definieren, installieren und konfigurieren, das gerade bei der Energieeffizienz ganz vorne mitspielt.“, betont Prof. Gerhard Wellein, Direktor des NHR@FAU.

Bei all den hervorragenden Benchmark-Werten sollte aber nicht vergessen werden, dass beide Systeme seit ihrem ersten Power On durchgängig von Forschenden der FAU und aus ganz Deutschland für ihre Arbeiten genutzt werden. Anwendungsfelder, die bereits jetzt in hohem Maße profitieren, sind etwa Molekulardynamiksimulationen im Bereich der mRNA-Impfstoffforschung oder der Untersuchungen zur Wirkungsweise von Enzymen bei der DNA-Reparatur; ebenso Anwendungen im Maschinellen Lernen, beispielsweise zur Gestenerkennung („Mit Händen und Füßen reden – kann ein Computer das verstehen?“), oder tiefe unüberwachte Modelle für das Proteindesign. Die klassischen Anwendungen im Hochleistungsrechnen in den Bereichen Strömungsmechanik und Klimaforschung sind natürlich auch von Anfang an auf den neuen Systemen zu finden.

NHR@FAU – Partner der Wissenschaft

Das Zentrum für Nationales Hochleistungsrechnen Erlangen (NHR@FAU) ist zum einen für die lokale HPC-Versorgung der FAU verantwortlich und bietet der gesamten Region in diesem Themengebiet Betriebs- und Beratungskompetenz. Darüber hinaus ist das NHR@FAU eines von insgesamt neun nationalen Zentren für Hochleistungsrechnen an deutschen Universitäten (NHR-Zentren); innerhalb des Verbundes konzentriert das NHR@FAU Kompetenz im Bereich atomistischer Simulationen in der Chemie, den Lebens- und Materialwissenschaften, aber auch auf dem Gebiet der effizienten Programmierung und Codegenerierung. Die NHR-Zentren werden im Zeitraum 2021 bis 2030 durch den Bund und die jeweiligen Sitzländer gefördert. Die Nutzung der Hardwareausstattung sowie der Beratungsexpertise der Zentren ist im Rahmen eines Antragsverfahren offen für Forschende an deutschen Hochschulen.
Die Kosten von Fritz und Alex werden von der FAU, der DFG und dem NHR weitgehend gemeinsam getragen. Bei Alex hat die Hochschule Coburg 40 A100-GPUs beigesteuert und der Freistaat Bayern fördert diese Kooperation mit der Übernahme der anfallenden Betriebskosten.

Steckbrief

„Cluster Alex“

  • 560 high-end NVIDIA GPGPUs
  • bis zu 80 GByte Speicher pro GPUSpitzenleistung fast 3 PFlops/s(bei FP64)
  • Spitzenleistung fast 0,5 ExaOps/s(bei INT4)
  • Leistungsaufnahme bis zu 275 kW

„Cluster Fritz“

  • 944 Rechenknoten
  • 67.968 Rechenkerne
  • 241.664 GByte verteilter Hauptspeicher
  • Spitzenleistung über 3 PFlops/s
  • Leistungsaufnahme bis zu 750 kW

Neues Zuhause für die Medienschaffenden

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FAU weiht das neue Medienzentrum im Blauen Haus offiziell ein

Am Mittwoch, 13. Juli, wurde das neue Medienzentrum im Blauen Haus der FAU offiziell eröffnet. In der Ulrich-Schalk-Straße 3 a in Erlangen ist nun das Multimediazentrum (MMZ) und das Rundfunkstudio mit der Redaktion der Campusmedien funklust e. V. untergebracht. Die neuen Bewohner freuen sich vor allem über viel Platz in ihren neuen Räumen und die Möglichkeit, jetzt auch örtlich enger zusammenzuarbeiten.

Im Hintergrund steht das Blaue Haus, das eingeweiht wird. Davor stehen unter zwei Pavillions zahlreiche Menschen, die dem FAU-Kanzler bei seiner Rede zuhören. Kanzler Christian Zens hat kurze, weiße Haare und trägt ein weißes Hemd und eine blaue Hose und spricht mit einem Mikrofon in der Hand zu den Gästen bei der Eröffnung des Blauen Hauses. Neben ihm steht Marcel Ritter, Leiter des RRZE. Er trägt eine blaue Jeans und ein graues T-Shirt, hat kurze blonde Haare und eine Sonnenbrille auf dem Kopf. Die beiden stehen zwischen dem Blauen Haus und den Pavillions.
FAU-Kanzler Christian Zens und RRZE-Leiter Marcel Ritter eröffneten zusammen mit Michael Gräve das Multimediazentrum im Blauen Haus (Foto: Corinna Russow/RRZE).

„Ende März mussten wir unsere alten Räume im E-Werk verlassen“, berichtet Thomas Bauernschmitt, Leiter des Rundfunkstudios der Friedrich-Alexander-Universität (FAU). „Inzwischen ist alles fertig eingerichtet und wir können endlich so richtig loslegen“.  Auch das Multimediazentrum des Regionalen Rechenzentrums (RRZE) freut sich über sein neues Zuhause. In den neuen Räumen ist jetzt auch Platz für einen Green Screen und eine schalldichte Sprecherkabine. „Diese werden wir in Zukunft dazu nutzen, Texte für Videos einzusprechen. Auch Lehrende können das Angebot nutzen und hier selbstständig aufnehmen,“ sagt Michael Gräve, der Leiter des MMZ. Dass das MMZ und das Rundfunkstudio nun gemeinsam in einem Gebäude untergebracht sind, erleichtert auch die Zusammenarbeit der Medienschaffenden an der FAU.

Eine junge Frau sitzt in einer Sprecherkabine, einem schalldichten Raum. Vor ihr auf einem Tisch stehen Mikrofon, Bildschirm, Tastatur. Sie ist bereit einen Text aufzunehmen. Die junge Frau hat leicht gewellte, dunkelblonde, offene Haare ist groß und sitzt auf einem Stuhl, sie trägt blaue Jeans und ein schwarzes T-Shirt. Im Haar trägt sie eine Sonnenbrille.
In der Sprecherkabine können die Mitarbeitenden des MMZ und Lehrende Texte einsprechen (Foto: Johanna Hojer/FAU).

Eine Anlaufstelle für alle, die etwas mit Medien machen wollen: genau das soll das neue Medienzentrum sein. Neben der Redaktion von funklust können auch Dozierende die Räumlichkeiten für ihre Lehrveranstaltungen nutzen. „Letzten Monat haben wir zum Beispiel einen Podcast zusammen mit Studierenden der Buchwissenschaft aufgezeichnet. Studierende der Kulturgeographie waren auch schon hier, um Texte für ihr Video zum Zustand der Alpen einzusprechen“, erklärt Thomas Bauernschmitt. Gerade für Podcasts soll das Rundfunkstudio in Zukunft ein Anlaufpunkt an der FAU werden: mit fachlicher Kompetenz aber auch mit dem Verleih von Equipment.

Weitere Informationen:

Thomas Bauernschmitt
Leiter Rundfunkstudio
thomas.bauernschmitt@fau.de

Michael Gräve
Multimediazentrum
michael.graeve@fau.de


Text: Johanna Hojer

Zertifikate für RRZE-Auszubildende

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Drei Auszubildende des Regionalen Rechenzentrums Erlangen haben erfolgreich an der BDS AzubiAkademie teilgenommen. Die AzubiAkademie ergänzt den Berufsschul- und Betriebsunterricht.

Jonas Dennerlein, Nico Henrici und Jenny Sapper haben für ihre Teilnahme an der AzubiAkademie Teilnahmezertifikate des Bundes der Selbstständigen (BDS) erhalten. Alle drei Azubis befinden sich im zweiten Ausbildungsjahr zum Fachinformatiker Systemintegration am Regionalen Rechenzentrum Erlangen (RRZE). Joachim Herrmann, bayerischer Staatsminister des Innern, für Sport und Integration (CSU), hat die Zertifikate am Donnerstag, 14. Juli 2022 zusammen mit der BDS-Präsidentin Gabriele Sehorz an die Absolventinnen und Absolventen der Akademie aus ganz Mittelfranken im Erlanger Schloss verliehen.

Zwei junge Männer stehen vor dem Brunnen im Erlanger Schlossgarten. Sie halten ihre Zertifikate in die Kamera. Der linke hat braune haare, lächelt leicht, trägt ein weißes Hemd und in der rechten Hand hält er sein Zertifikat mit der Schrift nach vorne. Der Rechte hat lila Haare, trägt ein schwarzes Hemd und eine schwarze Brille, er schaut freundlich in die Kamera und hält in der erchten Hand sein Zertifikat in die Kamera.
RRZE-Azubis haben erfolgreich an der AzubiAkademie teilgenommen: Jonas Dennerlein (v. l.), Nico Henrici (es fehlt Jenny Sapper).

Der Präsident der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), Professor Joachim Hornegger, betonte, wie wichtig der FAU die Teilnahme der FAU-Azubis ist, da sie dort nicht nur Inhalte, sondern auch Softskills lernen. Herrmann ermunterte die jungen Berufsstarter nicht aufzugeben, auch wenn sie einmal scheitern würden.

Mit der AzubiAkademie ermöglichen der Bund der Selbstständigen und die angeschlossenen Betriebe eine erweiterte Ausbildung der Auszubildenden, über Themen der Berufsschule und des betriebsinternen Fachunterrichts hinaus. In acht bis zwölf Workshops lernen die Azubis unter anderem Zeit- und Selbstmanagement, Business English oder Konfliktmanagement. Das RRZE schickt seit 2012 die Auszubildenden des zweiten Lehrjahres in die AzubiAkademie. Darüber hinaus steuert Ausbilderin Andrea Kugler auch eigene Workshops bei.

Mehr Informationen zur Ausbildung am RRZE.


Text: Corinna Russow

Neues Consent-Banner auf FAU-Seiten

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Seit Mitte Juli wird auf www.fau.de, www.fau.eu sowie auf einigen weiteren FAU-Websites ein Consent-Banner gezeigt. Das Consent-Banner wurde vom RRZE speziell für die rechtlichen Erfordernisse des öffentlichen Dienstes entwickelt und stellt – im Gegensatz zu vielen anderen kommerziellen Consent-Bannern – nicht nur eine datenschutzrechtlich sichere, sondern auch technisch barrierefreie Umsetzung für die Nutzenden sicher.

Zu sehen ist der Screenshot des neuen FAU-Consent-Banners. Ganz oben steht groß "Datenschutzeinstellungen", danach folgt ein Erklärtext, der erläutert, welche Cookies gesetzt werden und wie man das unter dem Punkt "individuelle Einstellungen" individualisieren kann. Unter diesem Text sind schließlich drei Kästchen zu sehen, auf der man seine Cookie-Auswahl treffen kann. Sie sind beschriftet mit „Essenziell“ (dieses Kästchen ist vorausgewählt), „Statistiken“ und „Externe Medien“. Darunter folgen groß und blau hinterlegt drei Buttons: „Alle akzeptieren“, „Speichern“ und „Nur essenzielle Cookies akzeptieren“.
Am 1. Dezember 2021 trat das Telekommunikations-Telemedien-Datenschutzgesetz (TTDSG) in Kraft – und damit auch strengere Regeln, was Consent-Banner betrifft.

Das Regionale Rechenzentrum Erlangen (RRZE) zeigt nun auf www.fau.de, www.fau.eu sowie auf einigen weiteren Websites der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ein eigens entwickeltes Consent-Banner. Ab dem 8. August wird das Banner dann auf allen FAU-Webseiten zu sehen sein, die in irgendeiner Form Daten an Dritte übermitteln, z. B. über die Nutzung der Analysesoftware Siteimprove oder durch das Einbetten von YouTube-Videos.

Warum für das Consent-Banner am RRZE ein eigenes Plugin entwickelt wurde

Nachdem zunächst kommerzielle Lösungen getestet wurden, stellte sich heraus, dass diese den Anforderungen des öffentlichen Dienstes nicht genügten: Viele der getesteten Consent-Plugins waren nicht barrierefrei bedienbar, funktionierten nicht responsiv oder wiesen weitere Mängel auf.

„Viele der Consent-Banner, die auf dem Markt erhältlich sind, sind nicht für den öffentlichen Dienst, sondern für private Seiten entwickelt worden“, sagt Wolfgang Wiese, Leiter der Abteilung Ausbildung und Information des RRZE, dazu. „Aber im öffentlichen Dienst gibt es besondere rechtliche Voraussetzungen: z. B. muss Barrierefreiheit über die Bayerische E-Government-Verordnung gewährleistet sein! So haben wir unser eigenes Plugin entwickelt, das Barrierefreiheit und Datenschutz gewährleistet und geräteübergreifend funktioniert.“

Besonderheiten des vom RRZE entwickelten Consent-Banners

  • Das Consent-Banner funktioniert barrierefrei. Das ist bei den meisten anderen kommerziellen Consent-Bannern nicht der Fall und war einer der Gründe für die Neuentwicklung eines Consent-Banners am RRZE. Ein barrierefreies Consent-Banner zeichnet sich u.  a. dadurch aus, dass die Möglichkeit der Zustimmung zum Cookies-Setzen nicht an die Notwendigkeit gekoppelt ist, einen Mausklick zu machen, sondern z. B. auch durch das Betätigen der Tabulator-Taste funktioniert. Außerdem ist es wichtig, dass das Consent-Banner von Screenreadern vorgelesen werden kann.
  • Das Consent-Banner erfüllt die datenschutzrechtlichen Anforderungen an eine informierte Zustimmung. So wird das Consent-Banner nicht bei Rechtstexten wie dem Impressum, der Barrierefreiheits- und der Datenschutz-Seite gezeigt, da ohne die vorherige Lektüre der Rechtstexte keine informierte Zustimmung zum Consent-Banner möglich ist.
  • Das Consent-Banner wird semiautomatisch aktiviert. Wer auf einer FAU-Webseite bestimmte Plugins (wie  Siteimprove oder oEmbed) einsetzt und dies in der Datenschutzerklärung so angegeben hat, wird auf dieser Webseite das Consent-Banner angezeigt bekommen. Der Hintergrund: Das Consent-Banner wird ausgehend von der Datenschutzerklärung, die durch die jeweiligen Eingaben in das RRZE-Plugin „RRZE Legal“ generiert wird, automatisch erstellt und aktuell gehalten. Im Umkehrschluss bedeutet das natürlich auch: Wird auf einer Webseite weder die Analysesoftware Siteimprove genutzt noch YouTube-Videos oder andere Inhalte aus Drittwebsites eingebunden, wird auch kein Consent-Banner angezeigt.
  • Das Consent-Banner ist responsiv nutzbar und wird dadurch auf allen Geräten korrekt angezeigt.
  • Das Consent-Banner ist Open Source. Das RRZE-Legal-Plugin, über das das Consent-Banner funktioniert, kann auf GitHub heruntergeladen werden. Auch Privatpersonen können, wenn sie textliche Anpassungen vornehmen, dieses Plugin nutzen. Die Änderungen sind deshalb wichtig, weil die Standard-Rechtstexte im Plugin für den öffentlichen Dienst gestaltet sind.

Weitere Informationen zum Consent-Banner für FAU-Webseiten

Hier finden Sie weitere Informationen zum Consent-Banner für FAU-Webseiten, was den Zeitplan und die nächsten Schritte angeht.


Text: Elisabeth Kolb

Kurzer Systemcheck: Die fleißigen Helfer im Hintergrund

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Der System Administrator Appreciation Day findet jedes Jahr am letzten Freitag im Juli statt und soll diejenigen in den Vordergrund rücken, die sonst still und heimlich ihre Arbeit erledigen und bestenfalls nicht in Erscheinung treten müssen: die Systemadministratoren. Am Regionalen Rechenzentrum Erlangen gibt es davon einige. Was RRZE-Leiter Marcel Ritter seinen SysAdmins heute sagt und wie wir sie seiner Meinung nach wahrnehmen sollten, erzählt er im Kurzinterview in der Reihe „Kurzer Systemcheck“.

Zu sehen ist RRZE-Leiter Marcel Ritter. Er hat kurzrasierte blonde Haare und einen Dreitagebart. Er trägt ein blaues Hemd und lächelt mit verschränkten Armen in die Kamera.
Marcel Ritter schickt seinen SysAdmins ein „dickes Dankeschön“.

Erkläre bitte in wenigen Stichworten: Was machen Systemadministratoren (SysAdmins) am RRZE?

Marcel Ritter: Es geht heute kaum noch etwas ohne IT. SysAdmins halten den ganzen Betrieb am Laufen. Es geht los bei den Kollegen und Kolleginnen am Netz, die sich darum kümmern, dass jeder PC Netz oder WLAN hat und das am besten überall an der Uni. Der zweite Punkt sind die Leute, die die Rechner und Anwendungen betreuen – egal ob auf PCs, MACs oder den zahlreichen Servern, die Dienste für die FAU und darüber hinaus bereitstellen.

Was sollten die Menschen unbedingt über SysAdmins erfahren?

Ich fände es super, wenn wir die SysAdmins als fleißige Helfer wertschätzen, die (oft unbemerkt und im Hintergrund) dafür sorgen, dass alles läuft. Leider denkt man meist nur an die Kollegen und Kolleginnen, wenn mal etwas nicht geht.
Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Einen Vollblut-SysAdmin schmerzt es mindestens so sehr wie die betroffenen Nutzer, wenn die Systeme, für die er/sie verantwortlich sind Probleme verursachen. Und das sorgt für zusätzliche Motivation die Probleme möglichst schnell zu beheben.

Und unseren SysAdmins möchtest du heute unbedingt sagen…?

Ein dickes Dankeschön!
Es kommt wirklich selten vor, dass man als SysAdmin ein Dankeschön von den Nutzern bekommt – Kritik hingegen wird oft lautstark geäußert. Deswegen möchte ich mich – auch im Namen aller Nutzer und Nutzerinnen – herzlich für die engagierte Arbeit unserer SysAdmins bedanken! Und wer weiß: Vielleicht liest das hier auch der eine oder die andere Nutzer/-in und klopft „seinem“ SysAdmin bei der nächsten Begegnung mal dankend auf die Schulter. Ein wenig mehr Miteinander tut uns sicher allen gut.

Kurz: Happy System Administrator Appreciation Day!

Vielen Dank für das Gespräch!


Das Gespräch führte Corinna Russow

Umfangreiches Wissen – Ausbildung am RRZE

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Duale Ausbildung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg – ja auch das gibt es! Im Gespräch erklärt die RRZE-Ausbilderin Andrea Kugler welche Kerneigenschaften ein/e Fachinformatiker/-in Systemintegration braucht und wie sie die Ausbildung gestaltet.

Am Regionalen Rechenzentrum Erlangen (RRZE) werden seit 24 Jahren Fachinformatiker/-innen der Richtung Systemintegration ausgebildet – in jedem Ausbildungsjahr drei Azubis. Wie beschreiben Sie den Beruf am liebsten?

Zu sehen ist Andrea Kugler. Sie ist hat braune, hochgesteckte Haare, eine rote Brille und trägt ein schwarzes T-Shirt auf dem steht in goldener Schrift: "Ich bin Ausbilderin. Warum? Weil ich es kann!"
Seit 20 Jahren kann sie Ausbildung am Regionalen Rechenzentrum Erlangen: Andrea Kugler (Foto: RRZE).

Andrea Kugler: Der Beruf ist sehr abwechslungsreich: Er beinhaltet das Managen, Einrichten und Verwalten von allem, was irgendwie mit IT zu tun hat. Man kann, die Server-, Client- oder Netzwerkseite machen, um nur die grobe Aufteilung zu nennen. Es reicht vom First-Level-Support, wo man an der vordersten Front ist – also da ruft dann zum Beispiel die Sekretärin an und sagt: „Mein Internet geht nicht.“ – bis hin zu dem Fall eigenständig einen Server zu installieren und zu betreuen.

Seit 1. August können sich Interessierte wieder für eine Ausbildung zum/zur Fachinformatiker/-in Systemintegration am RRZE bewerben. Wie genau muss man sich die Ausbildung am RRZE vorstellen?

Es gibt bei uns zwei Phasen: In den ersten zwei Jahren wandert man durch die Abteilungen und arbeitet mit. Und im dritten Lehrjahr „bewirbt“ man sich für eine Abteilung und spezialisiert sich auf das, was dort gemacht wird. Es geht darum, das Fachwissen vertiefen zu können, sodass die Azubis später sagen können, ich habe mich spezialisiert auf dieses Fachgebiet.

Und warum ist Ihnen das wichtig?

Damit sie möglichst ein umfangreiches Wissen ansammeln können, und wissen, wo ihre Stärken liegen. Und weil sie, wenn sie in die große weite Welt ziehen, nicht wissen, wohin es sie treibt. Außerdem sind die Abteilungen am RRZE ja auch grundlegend unterschiedlich.

Gibt es auch einen Betriebsunterricht?

Es gibt Kurse speziell für unsere Azubis wie zum Beispiel Netzwerkkurse, Webmasterkurse, Linux-Kurse und Windowskurse. Zusätzlich gibt es Kurse vom IT-Schulungszentrum wie Word, Excel, PowerPoint und Bildbearbeitung.

Und dann gibt es natürlich noch die Berufsschule…

Richtig. Die Berufsschule findet im Blockunterricht zwei oder drei Wochen am Stück, insgesamt etwa 12 bis 13 Wochen pro Jahr statt. Das erste und zweite Jahr läuft identisch wie die reguläre Schule von September bis Juli. Im dritten Jahr endet die Berufsschule im April, da Ende April/Anfang Mai die theoretische Abschlussprüfung stattfindet. Mitte Mai muss das selbst durchgeführte und dokumentierte Projekt als Teil der praktischen Abschlussprüfung abgegeben werden und im Juni/Juli endet die Ausbildung mit dem letzten Teil der praktischen Abschlussprüfung, einer Präsentation mit anschließendem Fachgespräch.

Und wie sehen die ersten Wochen am RRZE aus?

Die ersten Wochen sind heftig, weil die Neuen noch nichts von den Abläufen wissen, niemanden kennen. Es geht los am 1. September damit, dass sie erst einmal ihren eigenen Rechner installieren dürfen. In der ersten Woche bekommen sie das notwendige Handwerkszeug, damit sie wissen, wie es läuft, wen sie fragen können und wo sie was finden. Auch ein Ausflug in die IT-Betreuungszentren des RRZE in Nürnberg und Erlangen sowie unter anderem Grundkurse für Netzwerk und Outlook gibt es.

Was sind die drei wichtigsten Eigenschaften, die Auszubildende für den Beruf mitbringen sollten?

Neugierde, Selbstständigkeit und Ausdauer.

 

„Es gibt fast nichts, was man hier nicht hat.“

Andrea Kugler, Ausbilderin

 

Wie sind die späteren Berufsaussichten für die ehemaligen Azubis?

Ich habe noch keine/n Azubi von uns erlebt, der/die nicht mit Handkuss woanders genommen wurde. Die, die uns kennen, nehmen sie sowieso gerne. Außerdem versuchen wir unseren Azubis immer zumindest einen befristeten Anschlussvertrag anzubieten.

Was macht die Ausbildung am RRZE einmalig?

Die Vielfältigkeit. Es gibt fast nichts, was man hier nicht hat. Und wenn es etwas gibt, was wir nicht haben, dann können sich die Azubis das in einer Virtuellen Maschine zusammenbauen.

Sie sind nun schon seit 20 Jahren Ausbilderin am RRZE, was treibt Sie an?

Es macht mir Spaß und es ist für mich ein Abenteuer und eine Abwechslung zu den administrativen Windows-/Software-Verteilungs-Aufgaben, die ich sonst noch wahrnehme. Dankenswerterweise habe ich seit Kurzem Unterstützung bei der Ausbildung hier am RRZE durch eine ehemalige Auszubildende Frau Josephine Seidel. Sie hat nach ihrer Ausbildung und ein paar Jahren Tätigkeit als Fachinformatikerin ihren Ausbilderschein bei der IHK (Industrie- und Handelskammer) gemacht und unterstützt mich jetzt tatkräftig. 
Ich finde es unheimlich wichtig, dass sich junge Menschen eine Zukunft schaffen. Gerade der Fachinformatiker ist so ein abwechslungsreicher Beruf, der wird an so vielen Stellen gebraucht, da die IT überall Einzug hält. Die fertigen Azubis sind nicht eingeschränkt, weil sie die Auswahl haben, wo und wieviel IT sie dann am Ende machen, vom Endkunden, bis Netze und Betriebssysteme betreuen und programmieren sind alle Möglichkeiten offen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Seit 1. August können sich Interessierte für eine Ausbildung ab 1. September 2023 bewerben. Mehr Informationen dazu gibt es im Ausbildungsportal.


Das Gespräch führte Corinna Russow

Eine Win-win-win-Situation

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Zukünftig konfiguriert das FAUmac-Team alle Macs zentral, ohne die Geräte dafür in den Händen zu halten. Um Zauberei handelt es sich nicht, sondern um Mobile Device Management und das bietet zahlreiche Vorteile für Nutzende der FAU.

Ein Mann sitzt vor einem Mac und ruft den FAUmac-Self-Service auf. Zu sehen ist nur seine Schulter, die ein schwarzes T-Shirt kleidet und seine Hand mit einer Apple Watch. Neben dem PC liegt eine Schachtel mit AirPods.
Mit dem Self Service können Beschäftigte der FAU viele Installationen leicht selbst machen (Foto: Corinna Russow/RRZE).

„Ich bin dein Mac und ich freue mich, dich im Namen des FAUmac-Teams begrüßen zu dürfen.“ So begrüßen neue Macs ihre Nutzerinnen und Nutzer an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Der Computer weiß, dass man an der FAU arbeitet, und das, obwohl er originalverpackt angeliefert wurde. Der Grund heißt Mobile Device Management, kurz: MDM. Ursprünglich ein Dienst, um Mobile Geräte wie ein iPhone oder iPad zu verwalten.

Heute unterstützt es Arbeitgeber bei der Einrichtung von Arbeitsplätzen. „Eine Firma kann entscheiden, dass der Arbeitsplatz keine Kamera und kein Bluetooth haben soll. Diese Einstellungen schickt sie an das Gerät und das Gerät übernimmt diese Einstellungen“, erklärt Gregor Longariva, Gruppenleiter des FAUmac-Teams am Regionalen Rechenzentrum Erlangen (RRZE). „Im Ersten Schritt werden keine Programme geladen, sondern nur eine Konfigurationsdatei zur Verfügung gestellt. Das Betriebssystem weiß dann, was gemacht werden soll“, ergänzt Dominik Schuppenhauer, Fachinformatiker im FAUmac-Team des RRZE. „Wir können dem System dadurch zum Beispiel sagen, es soll das E-Mail-Programm konfigurieren“, erklärt Longariva.

„Bin ich ein verwaltetes Gerät?“

Doch wie kann das funktionieren, dass ein originalverpackter Rechner bereits die nötigen Informationen hat, um sich mit seiner neuen Umgebung zu verbinden? „Alle Geräte, die wir als FAU über unseren Rahmenvertrag kaufen, sind bei Apple registriert“, erklärt Schuppenhauer. „Die Seriennummer und allgemeine Geräteinformationen des jeweiligen Gerätes werden unserem Portal bei Apple zugeordnet und mit unserem MDM-Server verknüpft.“ Vereinfacht gesagt fragt der Mac dann beim ersten Start: „Bin ich ein verwaltetes Gerät?“ Der Server antwortet: „Ja“ und der Computer erteilt den Auftrag „Konfiguriere mich“. Bisher muss das Mac-Team noch händisch einen Haken setzen, damit die Konfiguration stattfinden kann, doch das wird zukünftig alles automatisch gehen.

Zukünftig heißt, sobald Apple das neue macOS 13 „Ventura“ veröffentlicht hat. Ein Termin dafür steht noch nicht fest. Ab diesem Zeitpunkt werden alle aus dem Rahmenvertrag beschafften Macs der FAU in das MDM aufgenommen. Auch ältere Geräte können – auf Wunsch – aufgenommen werden; bei Macs mit einem Kaufdatum ab Mitte 2019 ist das besonders einfach.

Dass das RRZE die Geräte verwaltet bedeutet aber keinesfalls, dass das Mac-Team Zugriff auf Daten hat. „Der Konfigurationsserver selbst führt am Client keine Aktion durch, deshalb braucht er kaum Informationen“, sagt Schuppenhauer. „Wir wissen zwar grundsätzlich, wem welcher Computer zugeordnet ist, und welche Applikationen installiert sind“, sagt Longariva. „Aber ausschließlich, um dem Mac die Updates zur Verfügung zu stellen. Darauf zugreifen können wir nicht!“

Vorteile für alle durch MDM

Was nun so klingt, als mache das Mac-Team den Nutzenden Vorschriften, schafft allen Beteiligten große Vorteile. Nutzende entscheiden selbst, welche Software sie verwenden und ob sie ein Update heute oder erst in ein paar Tagen machen möchten. Dafür gibt es den FAUmac Self Service, die für die Nutzenden sichtbare Schnittstelle zum MDM. Mit einem Klick sind Programme, Drucker oder Updates schnell installiert. „Das Einzige, was wir vorgeben müssen, sind sicherheitskritische Updates und einige wenige Einstellungen, die die Sicherheit der Geräte betreffen“, sagt Schuppenhauer. Sollten Nutzerinnen oder Nutzer ihren Mac verlieren oder er gestohlen werden, kann das FAUmac-Team diesen in einen „verloren Modus“ versetzen und dann auch bei Bedarf orten lassen. „Wichtig ist aber, dass die Ortung nur dann aktiviert werden kann, wenn der Verloren-Modus aktiv ist. Der Mac ist dann gesperrt und zeigt dann klar an, dass er geortet werden kann“, sagt Longariva. Daneben hat ein potenzieller Dieb durch die vom MDM vorgegebene Verschlüsselung der Daten keinen Zugriff auf diese.

Doch das ist nicht der einzige Vorteil des Systems: „Es erleichtert allen Beteiligten die Arbeit: den Nutzenden, weil sie die meisten Aufgaben wie Softwareinstallation, Updates, Drucker- oder Netzlaufwerkeinrichtung und vieles mehr über den „Self Service“ selbst erledigen können, ohne sich an ein Betreuungszentrum wenden zu müssen. Uns erleichtert es die Arbeit, weil wir bei Support-Anfragen einfacher und gezielter helfen können, und der FAU, weil das Vorgehen uniweit standardisiert ist, man damit Geld spart und die Geräte nach aktuellen Sicherheitsstandards konfiguriert sind.“, erklärt Longariva. Und Schuppenhauer ergänzt: „Es ist sozusagen eine Win-win-win-Situation für alle.“

 

Allgemeine Informationen
Hilfeartikel zu macOS an der FAU
Der FAUmac Self Service
Video – Einblicke in der Management von Apple-Geräten

 


Text: Corinna Russow

Der perfekte „Alt-Text“: Wir haben sechs blinde und sehbehinderte Menschen gefragt, welche Bildbeschreibungen ihnen wirklich etwas bringen

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Inhaltsübersicht:

Was sind Alt-Texte und warum sind sie wichtig?

Alternativtexte (kurz: Alt-Texte) sind Bildbeschreibungen auf Webseiten, die in einem Content-Management-System (z.B. WordPress) hinterlegt werden. Ihr Ziel: blinden oder sehbehinderten Personen zu ermöglichen, das Bild, wenn schon nicht visuell, dann wenigstens textlich zu erfassen – denn Screenreader lesen Alt-Texte automatisch mit vor.

Den meisten sehenden Menschen bleiben Alt-Texte auf Webseiten allerdings verborgen. Eine Ausnahme: wenn eine Mediendatei zu langsam lädt. Dann wird an Stelle eines Bildes vorläufig der Alt-Text gezeigt.

Alt-Texte und Suchmaschinenoptimierung/SEO

Tatsächlich greifen aber nicht nur blinde oder sehbehinderte Menschen auf Alt-Texte zurück, sondern auch Suchmaschinen. Diese nutzen die Alt-Texte u. a., um das Thema eines Beitrags oder einer Webseite besser abschätzen und die zugehörigen Bilder in die Google-Bildersuche einordnen zu können.

Alt-Texte leisten damit einen wichtigen Beitrag

  • zur Barrierefreiheit im Internet
  • zur Suchmaschinenoptimierung

Aber: Wie kann nun ein Mensch ohne Sehbehinderung abschätzen, ob die eigens verfassten Alt-Texte für diejenigen hilfreich sind, für die sie geschrieben worden sind?

  • Wie beschreibt man das Foto eines Menschen so, dass es andere sich gut vorstellen können?
  • Was gilt es bei Diagrammen oder Organigrammen zu beachten?
  • Welche Details sind in der Bildbeschreibung von Technik-Fotos sinnvoll?
  • Wie kann man Screenshots von Benutzeroberflächen prägnant in Worte fassen?

Klingen diese Fragen für Sie so, als seien sie einfach zu beantworten?

Dann lassen Sie uns zunächst mit einem kleinen Test starten.

Testen Sie sich selbst: So ist es, anstelle eines Bildes einen Alt-Text zu lesen

Wir stellen Ihnen hier drei unserer insgesamt sechs FAU-Interviewpartnerinnen und -partner vor, allesamt blind oder sehbehindert – und zwar (erst einmal) nur anhand einer Bildbeschreibung. Keine Sorge: Sie werden Simon Nickel, Lara Reiser und Hakan Calim auch noch anhand eines Fotos kennenlernen (und so die zugehörigen Alt-Texte vielleicht besser einordnen können). Lesen Sie einfach weiter.

Simon Nickel, 30 Jahre, Psychologie-Student

Grafik: hellblauer Hintergrund mit schwarzem Text, auf dem geschrieben steht: Junger Mann mit freundlichem, offenem Lächeln, dunklen Haaren, leichter Bartansatz und schwarzem T-Shirt.

Lara Reiser, 28 Jahre, Psychologie-Studentin

Grafik: hellblauer Hintergrund mit schwarzem Text, auf dem geschrieben steht: Auf dem Bild befindet sich eine Frau Mitte zwanzig. Sie hat lange, dunkelbraune, lockige Haare und braune Augen, trägt eine modische weiße Bluse und blickt lächelnd in die Kamera.

Hakan Calim, 47 Jahre, Diplom-Informatiker am RRZE

Grafik: hellblauer Hintergrund mit schwarzem Text, auf dem geschrieben steht: Zu sehen ist ein dunkelhaariger Mann mit weißem Hemd und Headset, der konzentriert auf einen großen Bildschirm schaut. Auf diesem ist in weißen, stark vergrößerten Buchstaben vor schwarzem Hintergrund der Beginn des Worts "Machine Learning" zu lesen.

Wie lautet Ihr persönliches Fazit für diesen Test?

Sicherlich war es auch für Sie ungewohnt, Fotos als Text umschrieben präsentiert zu bekommen. Dennoch haben Sie bestimmt ein Bild der verschiedenen Protagonistinnen und Protagonisten im Kopf. Stellen Sie sich nun vor, die Bildbeschreibungen hätten einfach nur „Foto“ gelautet, oder: „Porträtbild eines Mannes“. Allein dieses Gedankenspiel dürfte klar machen: Das Thema Alt-Texte darf auf keinen Fall unterschätzt werden, wenn man es mit der digitalen Barrierefreiheit ernst meint.

Digitale Barrierefreiheit am RRZE

Barrierefreiheit im Internet ist für das RRZE generell ein wichtiges Thema. So entwickelte Wolfgang Wiese, Leiter der Abteilung Ausbildung und Information sowie Experte für Barrierefreiheit, gemeinsam mit Johannes Nehlsen von der Stabsstelle IT-Recht der staatlichen bayerischen Hochschulen und Universitäten einen Leitfaden für Barrierefreiheit.

Damit kommen wir zum Hauptthema dieses Artikels: der Frage, wie Alt-Texte gestaltet sein sollten, um blinden und sehbehinderten Menschen wirklich weiterzuhelfen.

Der perfekte „Alt-Text“ – diese Tipps und Verbesserungsvoschläge haben blinde und sehbehinderte Studierende und Beschäftigte der FAU für Online-Redakteurinnen und -Redakteure

Alt-Texte bei Fotos, die Menschen zeigen


Porträtfoto von Simon Nickel - gleiche Bildbeschreibung wie weiter oben im Text: Junger Mann mit freundlichem, offenem Lächeln, dunklen Haaren, leichtem Bartansatz und schwarzem T-Shirt.
  • Die  Beschreibung sollte so kurz wie möglich aber so lange wie nötig sein.
  • Die Bekleidung spielt schon eine Rolle, ob die Personen leger gekleidet sind oder wie am Strand oder richtig repräsentativ, mit Anzug und  Krawatte. Ich finde es auch interessant zu wissen, ob mit Sonnenbrille oder Käppi etc.
  • Der Gesichtsausdruck ist sogar sehr wichtig, also ob grimmig,  entspannt oder ernst.
  • Das Alter genügt mit einer groben Schätzung.

Simon Nickel, 30 Jahre, Psychologie-Student

Porträtfoto von Lara Reiser - gleiche Bildbeschreibung wie weiter oben im Text: Auf dem Bild befindet sich eine Frau Mitte zwanzig. Sie hat lange, dunkelbraune, lockige Haare und braune Augen, trägt eine modische weiße Bluse und blickt lächelnd in die Kamera.

Insgesamt ist das eine totale Kontextfrage. Wenn es nur um eine Person geht, die im Kontext des Artikels wichtig ist, dann hätte ich schon gerne detailliertere Informationen. Wenn ich zum Beispiel weiß, es geht um ein Topmodel, dann würde ich schon gerne wissen, wie er oder sie aussieht, welche Figur er oder sie hat, welche Klamotten getragen werden etc.

Bei einem Gruppenfoto muss die Einzelbeschreibung nicht so detailliert sein, da würde für mich z.B. so etwas reichen: „Eine Gruppe von Männern und Frauen steht vor einer weißen Wand, auf der ein Plakat hängt mit der Aufschrift: 50 Jahre RRZE“. Wenn aber z. B. die Stimmung des Fotos für den Kontext wichtig ist, dann wäre es auch wichtig, dass da noch ein kleiner Zusatz kommt, z. B.: „Eine Gruppe Männer und Frauen steht lächelnd vor einer weißen Wand.“

Lara Reiser, 28 Jahre, Psychologie-Studentin

Grafik: blauer Hintergrund, auf dem in schwarzer Schrift "Mariam Alhaj" geschrieben steht.

Für die Beschreibung eines Fotos ist Folgendes für mich wichtig:

  • der Gesichtsausdruck
  • die Kleidung (z. B. ob sie ordentlich ist oder nicht)
  • das Alter des Menschen auf dem Foto, ob er/sie für diese Situation geeignet ist
  • das Geschlecht
  • der Hintergrund (Landschaft, Stadt, Raum)

Wichtig wären auch Bildbeschriftungen unter dem Foto, um die Person/Personen richtig erkennen zu können.

Mariam Alhaj, 25 Jahre,  Schnupperstudium im Bereich Rechtswissenschaften sowie Teilnahme an einem DSH-Kurs (studienvorbereitender Deutschkurs)


Alt-Texte bei Infografiken (Diagramme, Organigramme etc.)

Diagramme sollten im Haupttext beschrieben werden. Wenn nicht, dann sollten diese Informationen im Alternativ-Text auch stehen.

Hakan Calim, 47 Jahre, Diplom-Informatiker am RRZE

Porträtfoto von Hakan Calim - gleiche Bildbeschreibung wie weiter oben im Text: Zu sehen ist ein dunkelhaariger Mann mit weißem Hemd und Headset, der konzentriert auf einen großen Bildschirm schaut. Auf diesem ist in weißen, stark vergrößerten Buchstaben vor schwarzem Hintergrund der Beginn des Worts "Machine Learning" zu lesen.
Porträtfoto von Lara Reiser - gleiche Bildbeschreibung wie weiter oben im Text: Auf dem Bild befindet sich eine Frau Mitte zwanzig. Sie hat lange, dunkelbraune, lockige Haare und braune Augen, trägt eine modische weiße Bluse und blickt lächelnd in die Kamera.

Bei Grafiken oder Diagrammen sollte man kurz beschreiben, was darauf zu sehen ist, und die relevanten inhaltlichen Punkte auf jeden Fall noch einmal im eigentlichen Text des Artikels mit beschreiben.

Meine Studienassistenz, die mir Grafiken und Diagramme in Vorlesungsskripten beschreibt, macht das super. Die schreibt dann z. B.: Die Grafik enthält ein Balkendiagramm mit drei Balken. Der eine Balken steht für die Variable Alter, der andere Balken für Einkommen, der andere für sozioökonomischer Status. Genaue Daten finden sich im Text.

Lara Reiser, 28 Jahre, Psychologie-Studentin

Porträtfoto von Simon Nickel - gleiche Bildbeschreibung wie weiter oben im Text: Junger Mann mit freundlichem, offenem Lächeln, dunklen Haaren, leichtem Bartansatz und schwarzem T-Shirt.

Bei Organigrammen: grob die Ebenen und die verschiedenen obersten Abteilungen darstellen, aber knapp halten.

Bei Diagrammen: die Daten sollten in Prozentangaben wiedergegeben werden, bei Tortendiagrammen.

Die Mengenverhältnisse sollten beschrieben werden bei Säulen- oder Balkendiagrammen, also was ein Balken bedeutet und wie hoch er geht.

Verhältnisangaben sind hilfreich [z.B. Minimal- oder Maximalwerte].

Simon Nickel, 30 Jahre, Psychologie-Student


Alt-Texte bei Screenshots von Benutzeroberflächen (z.B. Word oder WordPress)

Porträtfoto von Lara Reiser - gleiche Bildbeschreibung wie weiter oben im Text: Auf dem Bild befindet sich eine Frau Mitte zwanzig. Sie hat lange, dunkelbraune, lockige Haare und braune Augen, trägt eine modische weiße Bluse und blickt lächelnd in die Kamera.

Bei Screenshots von Programmen ist mir vor allem die genaue Beschriftung der Buttons wichtig.

Ein Beispiel: Das Foto zeigt einen Screenshot der Benutzeroberfläche von WordPress, beim dem der Cursor sich auf dem Start-Button befindet.

Die einzige Information, die in dem Kontext für mich wichtig ist, ist wirklich, wo ich da genau draufklicken soll.

Lara Reiser, 28 Jahre, Psychologie-Studentin

Grafik: blauer Hintergrund, auf dem in schwarzer Schrift „Sabrina Thomas" geschrieben steht.

Bei der Beschreibung von Screenshots sollte der sichtbare Bereich mit Fenstertiteln, den wichtigsten Steuerelementen und etwaigen Markierungen erläutert werden. Der Fokus sollte dabei auf der Aussage des Bildschirmfotos liegen.

Sabrina Thomas, 25 Jahre, Studium der Linguistischen Informatik und Germanistik

Grafik: blauer Hintergrund, auf dem in schwarzer Schrift „Dr. „Wolfgang Krebs“ geschrieben steht.

Bei der Beschreibung von Screenshots sollten folgende zwei Fragen beantwortet werden:

Welches Programm oder, bei Desktops, wie viele Fenster sind zu sehen und welche Aufschriften tragen sie?

Sind auf dem Screenshot relevante Bedienungselemente zu sehen und wenn ja, wo genau sitzen sie? Denn eine regelhaft zeitaufwändige Angelegenheit für uns Blinde ist es, irgendwelche Menüpunkte zu finden. Es ist schon hilfreich, mit links, Mitte, rechts zu operieren. Beispiel: Man sage statt „Sie sehen in der Menüleiste den Start-Button“ das Folgende: „Sie sehen in der Menüleiste links den Start-Button“.

Dr. Wolfgang Krebs, 59 Jahre, Privatdozent, Musikwissenschaftler, Historiker, freier Buchautor


Alt-Texte bei Fotos von Technik

Auch hier ist der Kontext extrem wichtig ­– und die Frage: Was möchte das Bild als Info übermitteln? Wenn es im Beitrag darum geht, wie eine Festplatte aufgebaut ist und das Bild den Aufbau einer Festplatte zeigt, wäre es gut, genau das im Alt-Text zu beleuchten. Aber wenn auf dem Bild eine Festplatte zu sehen ist, diese aber nur als Symbolbild für einen Informatik-Kontext herhalten soll, würde es reichen, kurz zu beschreiben, was man sieht (Festplatte) und wo sich diese befindet (z.B. auf dem Tisch).

Hakan Calim, 47 Jahre, Diplom-Informatiker am RRZE

Porträtfoto von Hakan Calim - gleiche Bildbeschreibung wie weiter oben im Text: Zu sehen ist ein dunkelhaariger Mann mit weißem Hemd und Headset, der konzentriert auf einen großen Bildschirm schaut. Auf diesem ist in weißen, stark vergrößerten Buchstaben vor schwarzem Hintergrund der Beginn des Worts "Machine Learning" zu lesen.
Porträtfoto von Simon Nickel - gleiche Bildbeschreibung wie weiter oben im Text: Junger Mann mit freundlichem, offenem Lächeln, dunklen Haaren, leichtem Bartansatz und schwarzem T-Shirt.

Beschreibung über Namen, die darauf stehen, und Logos, Form und Größe ist ausreichend.

Simon Nickel, 30 Jahre, Psychologie-Student

Grafik: blauer Hintergrund, auf dem in schwarzer Schrift „Sabrina Thomas" geschrieben steht.

Bilder mit Geräten sollten mit der Bezeichnung, etwaigen Bedienelementen und ihrer Anordnung beschrieben werden. Auch trägt ein Größenvergleich mit anderen bekannten Objekten zur einer besseren Vorstellung der Abmessungen bei.

Sabrina Thomas, 25 Jahre, Studium der Linguistischen Informatik und Germanistik


Was wollten Sie Online-Redakteurinnen und -Redakteuren immer schon mal zum Thema Alt-Texte und/oder generell Barrierefreiheit im Internet sagen?

Porträtfoto von Lara Reiser - gleiche Bildbeschreibung wie weiter oben im Text: Auf dem Bild befindet sich eine Frau Mitte zwanzig. Sie hat lange, dunkelbraune, lockige Haare und braune Augen, trägt eine modische weiße Bluse und blickt lächelnd in die Kamera.

Ich fände es gut, wenn mehr Bild- und Grafikbeschreibungen da wären, die mir helfen, aus dem Bild etwas herauszuziehen. Zum Beispiel, wenn ein Foto von jemandem in einem Artikel vorkommt, und als Alt-Text steht da einfach der Name der Person – das ist für mich einfach nur eine doppelte Information, daraus kann ich keinen Nutzen ziehen.

Zum Thema Gendern: Mir ist es egal, ob mit Sternchen oder Doppelpunkt gegendert wird. Sehr ungünstig für mich zu lesen sind die männliche und weibliche Doppelnennung, weil das im Endefeffekt sehr lang werden kann und den Satz für mich manchmal unübersichtlich werden lässt, sodass ich Textteile öfter anhören muss, um den Sinn zu verstehen. Menschen ohne Sehbehinderung können Wörter oder auch ganze Passagen eher überfliegen, aber ich muss mir das alles anhören oder mit dem Finger über jeden Buchstaben dieses Satzes streichen.

Lara Reiser, 28 Jahre, Psychologie-Studentin

 

Porträtfoto von Simon Nickel - gleiche Bildbeschreibung wie weiter oben im Text: Junger Mann mit freundlichem, offenem Lächeln, dunklen Haaren, leichtem Bartansatz und schwarzem T-Shirt.

Werbung auf Internetseiten ist ziemlich störend, vor allem Pop-ups, die sich in den Vordergrund stellen. Die Datenzustimmungserklärung sollte so einfach wie möglich gestaltet sein. Idee und Vorschlag: JAWS [eine Screenreader-Software, Anmerkung der Redaktion] sollte einen eingebauten Adblocker haben, damit manches gar nicht erst aufkommt.

Simon Nickel, 30 Jahre, Psychologie-Student

Grafik: blauer Hintergrund, auf dem in schwarzer Schrift „Dr. „Wolfgang Krebs“ geschrieben steht.

Online-Redakteurinnen und -Redakteure sollten endlich damit aufhören, Hyperlinks mit „hier“ zu kreieren. Ein Satz wie „Näheres finden Sie hier“ ist schlecht. Denn in den Listenfenstern unserer Sprachausgabe erscheint dann nur der Link „hier“, von dem wir nicht wissen können, wohin er führt. Man verwende sprechende Links wie „Näheres finden Sie auf den Webseiten der FAU“.

Wichtig wäre mir auch, dass leere Alt-Tags gesetzt werden (nämlich so: „“), wenn das gezeigte Bild wirklich nur dekorativ ist und nichts zum Inhalt beiträgt. Denn dann sagt die Sprachausgabe auch nichts.

Dr. Wolfgang Krebs, 59 Jahre, Privatdozent, Musikwissenschaftler, Historiker, freier Buchautor

 

Grafik: blauer Hintergrund, auf dem in schwarzer Schrift „Sabrina Thomas" geschrieben steht.

PDFs auf Webseiten sind in Ordnung, solange diese selbst barrierefrei gestaltet sind. Sie sollten als Dokument und nicht als Bild formatiert sein. Eine sinnvolle Gliederung mit Überschriften erleichtert die Navigation im Dokument.

Sabrina Thomas, 25 Jahre, Studium der Linguistischen Informatik und Germanistik


Best Practice: So könnte der „perfekte Alt-Text“ lauten

Zu sehen ist ein Gruppenfoto: 9 Männer in legeren Anzügen lächeln in die Kamera. Sie stehen auf einem Flachdach; im Hintergrund sind Hochhäuser und die Spitze eines Kirchturms zu sehen.
Alt-Text: Zu sehen ist ein Gruppenfoto: Neun Männer in legeren Anzügen lächeln in die Kamera. Sie stehen auf einem Flachdach; im Hintergrund sind Hochhäuser und die Spitze eines Kirchturms zu sehen.


Screenshot einer WordPress-Benutzeroberfläche. Zu sehen ist ein Ausschnitt der Seitenübersicht. Im Ausschnitt ist die Überschrift der Seite "Online-Texte: typische Fehler" zu sehen. Darunter befinden sich die anwählbaren Optionen "Bearbeiten", "Quick Edit", "Papierkorb" (in der ersten Reihe darunter); wiederum eine Reihe darunter: "Anschauen", "Kopieren" und "Neue Version". "Neue Version" ist mit einem Kreis grafisch hervorgehoben.

Alt-Text: Screenshot einer WordPress-Benutzeroberfläche. Zu sehen ist ein Ausschnitt der Seitenübersicht. Im Ausschnitt ist die Überschrift der Seite „Online-Texte: typische Fehler“ zu sehen. Darunter befinden sich die anwählbaren Optionen „Bearbeiten“, „Quick Edit“, „Papierkorb“ (in der ersten Reihe darunter); wiederum eine Reihe darunter: „Anschauen“, „Kopieren“ und „Neue Version“. „Neue Version“ ist mit einem Kreis grafisch hervorgehoben.


Organisationsstruktur des RRZE (inklusive Zentrum für Nationales Hochleistungsrechnen Erlangen, NHR@FAU). Zu sehen sind 6 Ebenen: Ganz oben die (farbig hervorgehobene) Leitung des RRZE (M. Ritter / D. de West) mit den Stabsstellen „Haushalt & Controlling“ (R. Thomalla) und der Stabsstelle „Softwarebeschaffung“ (K. Böhm). Ebenfalls an der Spitze des Organigramms zu sehen (sowie ebenfalls farbig hervorgehoben): NHR@FAU (Prof. Dr. G. Wellein). Die fünf Ebenen darunter teilen sich auf in die verschiedenen Abteilungen. Sie können unter https://www.rrze.fau.de/infocenter/wir-ueber-uns/struktur/abteilungen/ noch einmal genauer angesehen werden. Dort sind auch die jeweiligen Mitarbeitenden aufgeführt. Die Gesamtstruktur des RRZE mitsamt der Leitungsebene wird am besten auf der Seite https://www.rrze.fau.de/infocenter/wir-ueber-uns/struktur/ unter den jeweiligen Menüpunkten deutlich.

Alt-Text: Zu sehen sind sechs Ebenen: Ganz oben die (farbig hervorgehobene) Leitung des RRZE (M. Ritter / D. de West) mit den Stabsstellen Haushalt und Controlling (R. Thomalla) und der Stabsstelle  Softwarebeschaffung (K. Böhm). Ebenfalls an der Spitze des Organigramms zu sehen (sowie ebenfalls farbig hervorgehoben): NHR@FAU (Prof. Dr. G. Wellein). Die fünf Ebenen darunter teilen sich auf in die verschiedenen Abteilungen. Sie können unter https://www.rrze.fau.de/infocenter/wir-ueber-uns/struktur/abteilungen/ noch einmal genauer angesehen werden. Dort sind auch die jeweiligen Mitarbeitenden aufgeführt. Die Gesamtstruktur des RRZE mitsamt der Leitungsebene wird am besten auf der Seite https://www.rrze.fau.de/infocenter/wir-ueber-uns/struktur/ unter den jeweiligen Menüpunkten deutlich.


Zu sehen ist RRZE-Leiter Marcel Ritter. Er hat kurzrasierte blonde Haare und einen Dreitagebart. Er trägt ein blaues Hemd und lächelt mit verschränkten Armen in die Kamera.
Marcel Ritter schickt seinen SysAdmins ein „dickes Dankeschön“.

Alt-Text: Zu sehen ist RRZE-Leiter Marcel Ritter. Er hat kurzrasierte blonde Haare und einen Dreitagebart. Er trägt ein blaues Hemd und lächelt mit verschränkten Armen in die Kamera.


Zu sehen sind zwei Hochleistungsrechner: schwarze mannshohe Kästen mit Namen Fritz (links) und Alex (rechts) daran.

Alt-Text: Zu sehen sind zwei Hochleistungsrechner: schwarze mannshohe Kästen mit Namen Fritz (links) und Alex (rechts) daran.


Alt-Texte: die wichtigsten Punkte

  • Alt-Texte sind für blinde und sehbehinderte Menschen ein wichtiges Hilfsmittel, um Fotos und Grafiken erfassen zu können.
  • Sie sollten jeweils kontextabhängig und so lang wie nötig und kurz wie möglich beschrieben werden. Falls das Bild  nur eine dekorative Funktion erfüllt, sollte ein leerer Alt-Tag gesetzt werden: „“.
  • Bei wissenschaftlichen Grafiken etc. empfiehlt sich unbedingt, den Inhalt der Grafik auch im Haupttext zu beschreiben, da sonst den blinden und sehbehinderten Lesenden wichtige Informationen fehlen.
  • Bei der Beschreibung der Fotos von Menschen sollten kurz Merkmale skizziert werden, die im Gesamtkontext interessant sein könnten, z.B. Gesichtsausdruck, Kleidung, Alter sowie der Hintergrund, vor dem das Foto geschossen wurde.

Eine sehr gute Zusammenfassung sowie einen Einstieg in das Thema finden Sie auch in unserem Artikel „Alternativtexte richtig vergeben“.


Text: Elisabeth Kolb


Kurzer Systemcheck: Happy Birthday, Zentrale Service-Theke!

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Die Zentrale Service-Theke am RRZE feiert in diesem Jahr 20-jähriges Jubiläum. Anlass für ein Gespräch mit Annette Krisch, Mitarbeiterin an der Zentralen Service-Theke, über ihre Aufgaben und singende Studierende.

Die Zentrale Service-Theke am RRZE gibt es jetzt schon seit 20 Jahren. Wie hat sich eure Arbeit seither verändert?

Annette Krisch: Es ist alles viel zentraler geworden. Als ich hier angefangen habe, hatten viele Institute oder Fakultäten zum Beispiel ihre eigenen Mailserver, eine eigene Benutzerverwaltung. Mit dem IdM und der verbindlichen fau.de-Mailadresse für alle Mitarbeiter der FAU hat sich das geändert. Alle Mitarbeitenden und Studierenden der FAU bekommen ihre Kennung und die Mailadresse über das Rechenzentrum. Das ist erst möglich geworden durch die automatische Übernahme der Daten aus dem Personalverwaltungssystem und aus der Studierendenverwaltung in IdM.

Eure Aufgaben sind sehr vielfältig. Da wäre zum Beispiel die Annahme von Störungs- und Fehlermeldungen, der Verkauf von Handbüchern, aber vor allem auch die Kundenberatung. Weshalb wenden sich Kundinnen und Kunden häufig an euch?

Neue Mitarbeitende holen sich bei uns das Aktivierungsschreiben für ihre Kennung ab, die Lehrstühle beantragen für ihre Gäste Kennungen. Wenn jemand sein Passwort vergessen hat und keine Recovery-Mailadresse hinterlegt hat, muss er mit einem Ausweis bei uns vorbeikommen, um das Passwort neu setzen zu lassen. Wir helfen bei der Einrichtung von WLAN-Zugängen oder der Beantragung des Postfachs.

Dabei erlebt ihr bestimmt schöne und auch skurrile Dinge. Welche Geschichten bleiben besonders in Erinnerung?

Wir hatten mal einen Studierenden, der als Kandidat bei „Deutschland sucht den Superstar“ mitgemacht hat. Er war zweimal an der Theke und zum Abschluss der Beratung hat er dem Hiwi, der ihn beraten hat, immer sein Bewerberlied vorgesungen. Einmal hat er uns auch auf den AB gesungen, die Aufnahme ging leider nach einiger Zeit verloren.
Nicht so schön die Erinnerung an einen Doktoranden, der seine Doktorarbeit (nur) auf dem Laptop gespeichert hatte und durch eine kaputte Festplatte seine komplette Arbeit verloren hat.
Wieder andere nehmen es mit der Sicherheit sehr genau: Ein Kunde an der Theke hat sich und die Tastatur mit einer Decke verhüllt, um sein Passwort einzugeben.

Aber das ist, was die Arbeit hier ausmacht: Man hat mit Menschen zu tun, das lässt es nicht langweilig werden. Schön, dass jetzt wieder mehr vor Ort stattfindet.

Auf die nächsten 20 Jahre! Vielen Dank für das Gespräch!

Information Service-Theke

An einer großen Universität wie der FAU entsteht täglich großer Beratungsbedarf. Deshalb betreibt das Regionale Rechenzentrum Erlangen vier Service-Theken, um Mitglieder an den verschiedenen Standorten zu unterstützen.
Weitere Informationen und Kontakt zu den Service-Theken.

Dank Erlangen gehen die Uhren richtig

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Der Blick auf die Computeruhr ist mittlerweile zur Gewohnheit geworden. Unbemerkt haben dabei täglich zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer Kontakt mit dem Regionalen Rechenzentrum Erlangen.

Wird die Uhr nun eine Stunde vor oder zurückgestellt? Diese Frage stellen sich kommenden Sonntag wohl (erneut) viele. Zum Glück nehmen uns viele Geräte heutzutage diese undankbare Arbeit ab, so zum Beispiel die Computer. Computer beziehen ihre Zeit schon seit fast 30 Jahren auch aus Erlangen. Denn in Erlangen stehen sogenannte Zeitserver, die die Zeit ins Internet übertragen und dadurch für die richtige Anzeige auf den Computern sorgen. Ursprünglich in den 1990er Jahren im Rahmen eines Forschungsprojekts am Lehrstuhl für Informatik 4 der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) aufgebaut, werden die Server nun schon seit 20 Jahren vom Regionalen Rechenzentrum Erlangen (RRZE) betrieben. „Wir haben einige der ältesten Zeitserver Deutschlands und vermutlich weltweit“, erklärt Michael Meier. Er ist am RRZE für die Zeitserver verantwortlich.

Seit vielen Jahren funktionieren die Server praktisch ohne Ausfälle. Diese Zuverlässigkeit wird von den Computern in der Welt mit Treue belohnt. „Wir haben auf jedem der vier Server derzeit mindestens 600.000 Nutzer gleichzeitig.“ Wie der Computer „auf die Uhr schaut“, bekommen die Nutzenden jedoch selten mit. „Viele Betriebssysteme machen automatisch etwa alle 17 Minuten eine Abfrage“, erklärt Meier. Die RRZE-Zeitserver sprechen NTP. „Mit diesem sogenannten Network Time Protocol fragen die Computer nach der aktuellen Zeit und bekommen von den Servern die Antwort.“

Mehrere Server schützen vor falscher Uhrzeit

Allerdings: „NTP kennt keine Zeitzonen, also auch keine Sommer- und Winterzeit“, sagt Meier. Der Computer bekommt die Coordinated Universal Time (UTC) und berechnet je nach gewählter Zeitzone die tatsächliche Zeit. „In der Regel verwendet man dafür drei oder mehr Server, um sich vor falscher Zeit durch einen falsch konfigurierten oder defekten Server zu schützen“, wie Meier sagt. An der FAU beziehen die zentral verwalteten Computer ihre Zeit gänzlich von den eigenen Systemen.

Doch auch die Zeitserver denken sich die Uhrzeit nicht einfach aus. „Wir haben vier Server. Zwei davon bekommen die Zeit von Satelliten von Navigationssystemen wie GPS und zwei aus Mainflingen bei Frankfurt am Main.“ Aus Mainflingen – genauer vom Zeitzeichensender DCF77 der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt – kommt das offizielle deutsche Zeitsignal, das auch jede deutsche Funkuhr nutzt. Diese verteilen die RRZE-Zeitserver dann von Erlangen über das Internet weiter. Dank Erlangen gehen die Computeruhren also richtig.

Von diesem stillen Dienst bekommen die meisten Nutzerinnen und Nutzer nichts mit. Nur wer sich selbst um die Zeit an seinem Computer kümmert, trägt eventuell bewusst die RRZE-Server als Quelle ein. In den meisten Fällen werden einfach zufällig gewählte Server aus einer Liste verwendet, in der frei zugängliche Zeitserver, wie die des RRZE, verzeichnet sind.


Text: Corinna Russow





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